Juli 28, 2021

Die Grundlagenbeiträge bauen aufeinander auf, deshalb lies sie bitte der Reihe nach - beginnend mit der Startseite. Verpasste Beiträge sind in der Übersicht am Ende der Seite zu finden.

Neunter Beitrag der Grundlagen-Reihe

Wir hören eine Amsel singen, und haben ein ziemlich genaues Bild, wie diese Vogel-Art so ist. Typisch Amsel eben, im Unterschied zu einer Nachtigall oder einem Finken. Auch bei Lippizaner taucht eine ziemlich genaue Vorstellung bzgl. Aussehen und Eigenschaften dieser Pferderasse auf. Bei allen individuellen Merkmalen gibt es doch klare Konstanten, die für eine Rasse typisch sind.

Ähnlich war es einst in der Menschheit.

Da gab es auch einmal Rassen mit typischen, klar definierten Merkmalen, Aussehen, Temperament und Fähigkeiten. Die Angehörigen einer solchen Rasse waren wie Kopien voneinander, und noch weit von jeder Individualität entfernt.

Rassen => Volk => Individuum

Die Entwicklung ging weiter, und es entstanden Unterrassen, Gattungen, Arten – und schließlich Völker. Da war das Aussehen schon nicht mehr so einheitlich, weil viele Kreuzungen und Durchmischungen vorangegangen waren. Dennoch fühlte man sich als ein Kollektiv, verwandt und wie ein Fleisch mit denen gleichen Blutes.

Man roch förmlich, wer zu den „Meinen“ gehörte, und empfand die anderen als fremd.

Die Individualisierung ging weiter über Sippen, Clans und immer kleinere Verbände, die sich maximal im Glauben verbunden fühlten wie die arabisch-semitischen Gruppierungen noch heute. Ca. um die Zeitenwende wurde mit der uralten Tradition zunehmend gebrochen, nur untereinander zu heiraten, um das Blut rein zu erhalten. An die Stelle der Nahehe trat die Fernehe, und blutsgebundene Sippenliebe sollte abgelöst werden durch persönlich-romantische Liebe, wo man in Wahlverwandschaften freiwillig Seelenbande knüpft.

Das ist im Schnelldurchlauf die Entwicklung der Menschheit, wie sie Rudolf Steiner schildert.

Hätte sie im letzten Jahrhundert Verbreitung gefunden und wäre auf Verständnis gestoßen, hätte es weder zu den Weltkriegen noch den Genoziden kommen müssen. Und dann würden wir heute auch keine unseligen Rassismusdebatten führen oder uns zu Meinungskriegen verführen lassen. Denn die gemeinsame Quelle dieser Konflikte ist Erklärungsnot, in welchem Verhältnis die unsterbliche Menschenseele zum Erbstrom auf der einen, und der geistigen Strömung auf der anderen Seite verhält, in die sie sich inkarniert. „Wer bin ich?“ ist die Frage, der z.B. Goethe in diesem bereits gezeigten Gedicht nachging.

Vom Vater hab ich die Statur,
Des Lebens ernstes Führen,
Vom Mütterchen die Frohnatur
Und Lust zu fabulieren.
Urahnherr war der Schönsten hold,
Das spukt so hin und wieder;
Urahnfrau liebte Schmuck und Gold,
Das zuckt wohl durch die Glieder.
Sind nun die Elemente nicht
Aus dem Komplex zu trennen,
Was ist denn an dem ganzen Wicht
Original zu nennen?

Ja, wer ist das Original?

Ah, so einer!

Doch bevor es zu theoretisch scheint, springen wir mitten hinein in betroffen machende Erlebnisse heutiger Tage. Genau wie Du, liebe Leserin und Leser, bin ich ein Mensch mit ganz vielen Facetten, Eigenschaften, persönlichen Erlebnissen, diesen und jenen Charakterzügen etc. Weil das so ist, wollen wir auch in keine Schublade gesteckt werden, einfach weil das nicht den Tatsachen entspräche. Wir mögen Ähnlichkeiten haben, z.B. bzgl. des Temperaments (Sanguiniker, Choleriker etc.), doch jeder ist tatsächlich einzigartig und ein Kosmos für sich.

Kannst Du da mitgehen?

Schön, dann lass uns aber mal reinspüren, was bei einer klassischen Konfrontation des Aufklärers mit dem Staatsgläubigen passiert. Man bringt ein bestimmtes Thema aufs Tablett – z.B. 9/11 war kein Terroranschlag, sondern ein Inside-Job. Stößt man auf jemanden von der anderen Fraktion, was passiert?

Man kann das innere Zurückweichen förmlich spüren, die in der Frage gipfelt: „Ach, bist du auch so einer?“

Durch eine einzige Meinung, die vielleicht noch im Stadium des Fragens ist, wird man in den Augen des Gegenübers so einer – z.B. ein Brauner oder wie auch immer gefärbter. Genau wie bei der Amsel oder dem Lippizaner glaubt man aus einer Einzelheit auf den Rest schließen zu können. Ja wer so denkt, der…

Ja was denn eigentlich?

Ist der nicht mehr vertrauenswürdig und ein durch und durch schlechter Kerl? Einer, dem man alles zutrauen kann, auch kleine Kinder zu schlachten? Das wird natürlich weder ausgeprochen noch selber reflektiert, aber gerade deshalb taucht aus Seelentiefen das sogenannte Feindbild auf, und überlagert die differenzierte Wahrnehmung.

Dieses Urbild des Feindes oder Feinschema wurde in sehr alter Zeit gewoben, noch lange bevor wir zu individueller Erkenntnis oder Differenzierung fähig waren.

In jenen Zeiten, als Menschen noch so typisch waren wie heute die Tierrassen. Wer zu einem gehörte und war wie man selber, das wusste man intuitiv über ein inneres Bild. Einer von den Meinen sieht so aus, denkt so und handelt auf diese oder jene Weise. Das ist typisch für „uns“.

An der Abweichung von diesem Bild „erkannte“ man – sofern man diesen Ausdruck verwenden mag – den Feind. Und tauchte ein solcher auf, löste das eine unbedingte und kompromisslose Abwehrreaktion aus, wie wir sie heute noch bei Tieren finden. Es interessiert den Dachshund nicht, ob der Gegner 5x so groß ist. Er rechnet seine Chancen nicht aus, sondern greift in blinder Unbedingtheit mit voller Wucht an.

Mit solch einer unwillkürlichen Abwehrreaktion haben wir es sowohl bei den Hassrede-Treibjagden, wie auch im Corona-Meinungskrieg zu tun.

Schlafschafe: eine Gattung für sich

Bestimmte Worte oder vertretene Positionen werden zu Schlüsselreizen, die das uralte Freund-Feind-Schema aktivieren. „Unsereiner“ denkt und handelt ja auf diese Weise, und wer es anders macht, muss ein Feind sein. Der empfundenen Ablehnung sind auch Familienbande oder langjährige Freundschaften nicht gewachsen. Als „so einer“ ist man einfach unten durch – und das gilt für beide Seiten.

Wir werden in eine Zeit zurückgeworfen, wo man aus gewissen Zeichen tatsächlich darauf schließen konnte, zu welcher „Gattung“ jemand gehört. Nach dem Motto: kennst du einen, kennst du alle.

Zeiten, in denen der Charakter eines Menschen tatsächlich vom genetischen Erbe oder seinem Blut bestimmt wurde (was heute nicht mehr der Fall ist). Das lebt noch in Sprüchen wie „der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, was suggeriert, dass jemand zu einer bestimmten Sorte Mensch gehört. Entweder ist man aus gutem Hause und gar von edlem Geblüt, oder gehört zu „dieser Brut“.

Es mag wie ein rationales Argument klingen, wenn Regierungsgläubige „warum sollten die das tun?“ fragen. Doch spürt man hin und in sich selbst, kann man die tiefe Emotion des Abscheus vor solcher Verrückheit und Ab-Artigkeit bemerken. Wer so was sagt und so denkt, der ist offenbar aus der Art geschlagen, infiziert mit dem falschem Gedankengut.

Man geht also nur scheinbar auf das Argument ein, bewegt sich tatsächlich aber auf einer tieferen, einer archaischen Ebene.

Wir erinnern uns an die „entartete Kunst“ im Dritten Reich. Nein, einer von unserer „Art“ und Schlag mag und tut so etwas nicht. Und wer zum Stamm der politisch Korrekten gehört, der gendert und verwendet keine bösen Worte. Das Prinzip ist in allen Fällen das gleiche: aus Äußerlichkeiten wird auf das Innere geschlossen – doch dies ist ein veraltetes Prinzip.

Was sind Bezeichnungen wie Rechter, Linker, Verschwörungstheoretiker, Schlafschaf oder Fremdenhasser? Aber auch Punker, Rocker, Yuppie, Generation Z und nicht zuletzt Jude? Es sind pauschalierende Gattungsbezeichnungen wie Lippizaner oder Dachshund!

Vorsicht bei Begriffen, Klängen, Farben!

Wer sie ohne Bewusstsein verwendet, und sich den dazugehörigen Emotionen überlässt, der klopft an des Teufels Küche. Man geht ein Stück mehr in Richtung einer tierhaften Vorstufe des Menschseins, wo wir noch nicht aus eigener Erkenntnis handelten, sondern gelenkt wurden von bildhaften Schlüsselreizen.

Farben spielten dabei eine große Rolle, etwa die Farbe des Clans oder des Königsmantels. Sie bewirkten ein bestimmtes Verhalten, und deshalb werden sie von den Sozialingenieuren auch heute eingesetzt. Wir denken an das Rot der sowjetischen Flagge, oder das auf amerikanischer Seite stärker verwendete Blau. Rote Pille – blaue Pille.

Auch Klänge spielten einmal eine große Rolle, weil sie unmittelbar auf die Seele und das Verhalten wirkten. Fanfaren kündigen den König an, aufgemerkt und stillgestanden. Vor der Jagd stößt man ins Horn und zum Krieg rührt man die Trommel.

Doch was einstmals gut und richtig war zur Lenkung der noch triebhaften Menschenvorfahren, das wird in der heute praktizierten Lenkung der Massen zur Dämonie. Der Pausengong in der Schule ist ein Konditionierungsinstrument, wie auch dieses anschwellende da-da-da-daaaa der Tagesschau. Diese kleine Melodie leitet die Hypnose ein: Achtung, der Anführer spricht! Was dieser verkündet, wird dann bedingungslos hingenommen und gläubig zu eigen gemacht. Dann hören wir, was „die“ Franzosen, Russen oder Chinesen gerade tun, was „die“ Neorechten, „die“ Linken, „die“ (staatsfeindlichen) Verschwörungsleute usw.

Alles unzulässige Verallgemeinerungen!

Mit jeder Meldung wird ein Pauschalurteil gefällt durch das Einordnen von Individuen in Gattungsschubladen. Ah, so einer! Und wie wir ja wissen, essen alle Franzosen Froschschenkel. Ja, so ist er, der gemeine Franzose. Und auch über den Juden wissen wir genauestens Bescheid. Von hinterlistiger Art ist dieser, geizig, gierig und verschlagen. Ja, das liegt dieser Art im Blut! Aber im Deutschen Blut, da tummeln sich natürlich nur lichtvolle Eigenschaften.

Fehlende Unterscheidungen

Die Propaganda damals hätte niemals so gewirkt, wenn

a) die Menschen nicht von früh an gedrillt und konditioniert worden wären,
b) und man sie über das heutige Verhältnis der sich inkarnierenden Individualität zu den vorgefundenen Anlagen aufgeklärt hätte.

Wie ein Schauspieler sein Kostüm legen wir mit der Geburt ein Körper- und Seelenkleid mit bestimmten Eigenschaften um. Dabei ist nicht maßgeblich, das schönste zu bekommen (was eh relativ ist), sondern eines mit genau den Anlagen, die ICH für meine diesmalige Erdenmission benötige; oder mit genau den Behinderungen, an deren Überwindung ICH wachsen kann. Und ich werde nicht als Kind des deutschen Geistes geboren, weil das irgendwie schick ist – sondern weil ich bereits über die Fähigkeiten verfüge, mich in den Dienst seiner Mission zu stellen.

So wie Rom nicht an einem Tag erbaut wurde, wie es heißt, so mussten auch die seelich-geistigen Vermögen erst herausgebildet werden, über die wir heute so selbstverständlich verfügen.

Etwa uns über die Triebe zu stellen und besonnen zu bleiben. Unsere heutigen Körper- und Seelenkostüme sind das Ergebnis einer Höherzüchtung über sehr lange Zeiträume, und die gesamte Geschichte ist im Genom verankert. Da spukt tatsächlich hin und wieder, was Urahnherr und Urahnfrau so trieben. Dort lebt als Gemüt, was über die mütterliche Linie kommt, und als Ideale und geistige Bestrebungen, was aus der väterlichen Linie kommt.

Mit beidem habe ICH umzugehen wie mit der Bauart eines Autos, um meine Erdenmission zu erfüllen. Zwei Welten habe ich gerecht zu werden, der irdischen und der Geistwelt – doch beides BIN ICH NICHT. Es macht MICH nicht aus, wer meine physischen Vorfahren waren, zumindest heute nicht mehr. Aber ich habe das Erbe zu tragen. Und es mag MEIN Herzenswunsch sein, vollkommene Völkerverständigung verwirklicht zu sehen – doch man kann nur anknüpfen an dem, was schon geworden ist.

Ich würde mir ein anderes Deutschland, oder besser deutsche Lande wünschen. Doch ich muss den Stand der Dinge akzeptieren, dass die Mehrzahl meiner Landsleute noch tief in der Konditionierung stecken. Wir können nur Impulse geben, wann die Saat aufgeht liegt nicht in unserer Hand.

Zusammenfassung

Einstmals war die Identität von Menschen an das Blut gebunden, und das Gefühl der Zusammengehörigkeit wurde von einem Geist gestiftet, der in diesem Blut lebte. Das war die Gruppenseele, wie es Rudolf Steiner beschreibt. Damals war die Art des Denkens, Fühlens und Handelns zwingend vorgegeben, ähnlich instinktiv wie heute noch bei den Tieren.

Die Gruppenseelen zogen sich dann mit ihrem zwingenden Einfluss zurück, um weitere Entwicklung in Richtung freier, selbstbestimmter Individualität zu ermöglichen. Doch weil das Neue, wie Rudolf Steiner schildert, nur durch Überwindung des Alten in die Welt kommen kann, deshalb sehen wir im 20. Jahrhundert überall völkische Ideen aus dem Boden sprießen. Leider haben sie gegen das neue Prinzip gewonnen, und weltweit verfielen die Menschen der Wahnidee vom reinen Blut.

So kam es zu den Nürnberger Rassegesetzen, nach denen Deutscher war, wer eine entsprechende Blutslinie vorweisen konnte.

Ähnlich war es in Tschechien, Ungarn, der Türkei, Japan und einfach überall. Bis heute hält sich die unselige Idee, es gäbe „Arten von Menschen“, die man an dieser oder jener Meinung, Lebensstil etc. erkennen könne. Wer „schwarzfahren“ sagt, gehört demnach zu den Bösen, und zu den Guten, wer stattdessen „Fahren mit Migrationshintergrund“ sagt.

Dümmer geht es nicht, aber es sollte uns aufmerken lassen, dass es diesen Leuten wirklich ernst ist. Da drängt etwas aus Seelentiefen, was – siehe letzter Beitrag – eine gute Idee auf der falschen Ebene ist.

Man will unbedingt die Sache mit der Rasse aufklären und irgendwie aus der Welt schaffen. Niemandem soll aufgrund seines Aussehens oder der Herkunft eine bestimmte Art unterstellt werden. Ein guter Ansatz, doch das Kind wird mit dem Bade ausgeschüttet. Denn wie beschrieben wirkt sich die Beschaffenheit des Körper- und Seelenkleides durchaus aus. Verhältnismäßig wenige Menschen aus dem arabischen Kulturkreis sind in der Lage, bei „Du Hurensohn“ besonnen zu bleiben. Das ist nicht nur eine Frage der Erziehung, sondern wie ausgewogen die Temperamente sind, und ob die rationale Seite Zugriff auf die Emotionen hat.

Gründlichkeit ist eben typisch deutsch, das liegt im Wesen verankert. Und es ist nur realitätsgerecht, diese Eigenschaft eher in einem deutsch-sprechenden, hellhäutigen Menschen zu vermuten als bei einem Schwarz-Afrikaner. Es gibt Unterschiede, was einen natürlich nicht davon abhalten sollte, jedesmal genau und differenziert hinzuschauen. Und es ist eben auch so, dass nicht jede Menschenschar die gleiche Aufgabe im Chor der (modernen) Völker hat. Im Orchester hat jeder seine Aufgabe mit seinen Instrumenten und Fähigkeiten. Da fühlt sich die Querflöte ja auch nicht von der Bratsche diskrimiert.

Was jemand aus den mitgebrachten Anlagen macht, ist eine Frage für sich; doch dass es Anlagen und Bedingungen gibt, ist nicht zu bestreiten. Welche es sind, das hilft die von Rudolf Steiner gebrachte Menschenkunde zu entschlüsseln.

Fußballclans als Identitätsersatz

Zum Abschluss möchte ich etwas zu diesem alten Prinzip ergänzen, das gegen das zeitgemäße kämpft.

Wie Stimmen aus urferner Vergangenheit sind überall Bestrebungen am Werk, die alten Zustände wiederherzustellen, wo deutlich unterschiedliche Gruppen normal waren. Vor Jahren wurde ich mit den kaum bekannten Hintergründen der modernen Popmusik bekannt, die ja scheinbar unerwartet irgendwie entstand. Tatsächlich handelt es sich um eine sorgfältige Inszenierung, vom Namen der Gruppen, über deren Aussehen bis zu den Rhythmen und Texten. Das Ziel war die Erschaffung sogenannter „social tribes“, also künstlicher sozialer Stämme.

Die wenigsten leben ja noch in großen Familienverbänden, und deshalb könnte man z.B. Fußballvereine oder Motorradclubs begrüßen, weil man dort Anschluss und sogar ein neues Zuhause findet. Doch alleine schon die ganzen Verkleidungen mit Clanfarben, eigenen Schlachtgesängen (!) oder Kutten mit Symbolen stellen eine hochwirksame psychologische Beeinflussung dar. In unbewussten Menschen (also der Mehrheit mangels entsprechender Bewusstseinsbildung) wird so das alte Stammesprogramm mit allem Drum und Dran aktiviert.

Das ist volle Absicht!

Auch Mode- und Lebensstile entstehen nicht einfach so, wie man naiv glauben könnte; denn Trends werden gesetzt, nicht wahr? „Der“ BMW- oder auch Mercedes-Fahrer ist eine künstlich geschaffene Identität, und die Falle ist, sie anzunehmen. Doch warum werden all diese Identitäten eigentlich so gerne angenommen? Warum verkleiden wir uns als Grüner, Rechter oder Yuppie, und schlagen uns so liebend gern auf die eine oder andere Seite? Warum fallen wir auf die Schablonen rein?

Nun, weil wir modernen Zeitgenossen eben keine Identität mehr mitbringen.

Insbesondere die Deutschen finden nichts in sich vor, das Identität stiften könnte. Wir fühlen uns keiner der Gruppen oder Formen zwingend verpflichtet, sind nicht mehr so einer, sondern können als Weltbürger im Prinzip alles sein. Doch die Frage will dennoch beantwortet werden, wer Ich denn nun bin, und weil das nicht geschieht, haben wir eine Art Vakuum – eine diffuse Sehnsucht nach Identifikation mit irgendetwas.

Doch als Bürger zweier Welten dürfen wir uns weder mit einer physischen Heimat identifizieren, noch mit einer bestimmten Geistesströmung. Rein auf Werte wie Streben nach Gerechtigkeit oder Wahrheitsliebe darf sich unser Selbstverständnis stützen. Nur in der Sphäre zwischen Himmel und Erde ist für uns wahre Heimat zu finden, wo wir in unserer Verantwortung vor Gott (oben) und den Menschenkindern (unten) nach Frieden streben.


Weiter zum 10. Beitrag

>> zum Abonnieren des Newsletters bitte zur Fußzeile scrollen

mein buch zum thema

Zeitgemäße Gemeinschaftsbildung und die Aufgabe der Deutschen

---
Erschienen: August 2021
Umfang: 422 Seiten

Grundlagen-Beiträge

Seite [tcb_pagination_current_page] von  [tcb_pagination_total_pages]

Schreib uns Deine (konstruktiven) Gedanken!

Bitte alle Felder ausfüllen. Deine Email wird nicht veröffentlicht.

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Über den Autor

Thomas Christian Liebl

Mehr Infos auf meinem Blog.