Juli 25, 2021

Die Grundlagenbeiträge bauen aufeinander auf, deshalb lies sie bitte der Reihe nach - beginnend mit der Startseite. Verpasste Beiträge sind in der Übersicht am Ende der Seite zu finden.

Sechster Beitrag der Grundlagen-Reihe

Wenn Du nach bisher 5 Beiträgen immer noch an meinen Gedanken interessiert bist, dann freue ich mich sehr, werte Leserin und Leser! Lass uns vor dem Weiterschreiten kurze Rückschau halten.

Rückschau

Nach den Paukenschlägen auf der Startseite (Stichwort Kollektivschuld etc.) warfen wir einen Blick zurück in Zeiten, wo die Wahrung des Friedens und Eindämmung der Macht offizielle Politik in deutschen Landen wurde. Wohlgemerkt nicht in Deutschland, denn das gab es damals noch nicht – sondern in Landen, wo sich Menschen unterschiedlichster Herkunft und Kultur dem gleichen (deutschen) Geist verbunden fühlten.

Könnte es wirklich sein, dass wir weniger Autobauer oder eine „Fußballnation“ sind, wie uns immer gesagt wurde, sondern an erster Stelle Friedenstifter? Ist das unsere wahre Begabung und sogar der Auftrag im Kreise der Völker? Kann und soll unsere Denkungs- und Wesensart auch heute die Macht eindämmen? Eine Art von Macht, die sich in Coronazeiten so unverhüllt zeigt, die sich um die Menschen und grundlegende Rechtsauffassungen nicht schert?

Mit Bedacht lenkte ich den Blick nicht gleich auf die „dunklen Jahre“, zu denen wir noch kommen werden und müssen, um den Schuldkomplex zu erlösen.

Mit dem Bild einer um Frieden bemühten Geistesart im Hintergrund blickten wir auf die Spaltung in unversöhnliche Meinungslager, damit fühlbar wird, wie unmöglich und undeutsch das eigentlich ist. Im tiefen Herzen wollen wir gar nicht streiten und leiden darunter, doch heftige Emotionen bemächtigen sich unser. Dies nüchtern an sich selbst festzustellen halte ich für einen wesentlichen Schritt zur Befreiung vom Bannfluch, unter dem die Deutschen stehen.

Jemand in mir möchte sich über den Idioten mit Maske aufregen, oder andersrum über diese bekloppten Querdenker und Querulanten, doch eine andere Stimme kann Schweigen gebieten.

„Versetz dich doch mal in seine Lage!“ sagt sie, und das taten wir.

So fanden wir viele mögliche Motive, warum jemand zu den Coronamaßnahmen pro oder contra Stellung nimmt. Schließlich tauchte – wie eine lang vergessene Erinnerung aus Kindertagen – die Unvoreingenommenheit als erstrebenswerte Tugend auf. Nach Jahrzehnten des Parteiengerangels im Polittheater, an das wir uns schon so gewöhnt hatten, kann in der Stille der Lockdowns bewusst werden, dass es doch eigentlich kindisch und unser nicht würdig ist.

Wo bin ich hier gelandet?

Mehr wollten die bisherigen Beiträge nicht erreichen, als einen Zustand leiser Verwunderung zu ermöglichen, wo man sich mit großen Augen umblickt und fragt: in was für einer irren Welt bin ich da eigentlich gelandet?

Also nicht gleich loszustürzen und sich wieder einer Meinung oder Partei anzuschließen, sondern sich still umzublicken wie jemand, der im Krankenhaus aus dem Koma erwacht. Denn genau das ist der Zustand, in dem sich die deutsche Geistigkeit befindet. Wund und geschwächt durch das Trauma zweier monströser Kriege, gefolgt von Jahrzehnten der Gehirnwäsche und unentwegter Schuldzuweisung.

Was ich sagen will, ist: die deutsche Frage ist nicht intellektuell im Handstreich zu lösen. Denn Heilung ist nötig und die braucht Zeit und Geduld.

In diesen Tagen werden gegenteilige Stimmen laut, die einen „perfekten Sturm“ für Deutschland vorhersagen – doch ein noch so gründliches Hinwegfegen alter Strukturen wird uns nicht helfen. Es braucht Zeit, zur alten Kraft zurückzufinden, und Heilung beginnt mit dem Eingeständnis des Krankseins.

Nichts weniger hat man mit uns angestellt, als unsere Persönlichkeiten zu spalten, und diese Spaltung – die sich jetzt im Außen zeigt – kann nur durch geduldige Integration der abgespaltenen Persönlichkeitsanteile geheilt werden.

Unser Gefängnis ist psychischer Natur

Ich weiß, wie lächerlich es für viele klingen mag, vielleicht sogar anmaßend zu behaupten, wir alle würden unter einer Art Stockholmsyndrom leiden. Dennoch ist es so. Wer den Fall kennt, weiß, wie leicht ein Mensch zu brechen und seine Psyche zu verdrehen ist – so dass man fürderhin den Entführer und Vergewaltiger liebt, statt ihn als Täter zu erkennen.

Es blutet mein Herz die heutige Jugend zu sehen, die sich Gangsterrappern so willfährig vor die Füße wirft und deren Slang nachahmt mit „Jo bro“ oder „was geht, digga?“

Lebe fett, gierig und rücksichtslos / Quelle

Wenn das nicht krank und erbarmenswert ist, dann weiß ich auch nicht.

Wo sind sie hin, die edlen Recken und stolzen Mannen? Die jedem den Mund gewaschen hätten, der so über Frauen spricht, wie es in all diesen Songs getan wird? Von wegen „bitch“ und „ich fick deine mudda“.

Dunkelheit liegt über deutschen Landen, wo man des Siegfrieds stolze Taten einst besang, und wo Schiller in „die Räuber“ zur Beseitigung feiger Tyrannen rufen ließ? Oder wo der „Druck der Hand noch Eide schwörte, Treue hell vom Auge blitzte und die Liebe warm im Herzen sitzt“, wie Ernst Moritz Arndt es dichtete (siehe hier)?

Ein Handschlag gilt, man stelle sich nur vor! Und Treue gar und ein von Liebe warmes Herz! Ja wer braucht denn das, in „fack ju göhte“-Zeiten?

Doch, o weh! Ist das nicht Diskrimierung jener mit den kalten Herzen, der Untreuen und Eidbrüchigen?

Ja, mit solchem Wahnsinn haben wir es zu tun, und es wird immer ärger werden. Deshalb erneure ich meinen Appell: lasst uns Ruhe wahren und besonnen bleiben! Nicht gleich vom Krankenlager aufspringen, sondern erstmal heilen mit guter Arzenei. Und solche ist, man glaubt es kaum, in folgender Frage zu finden:

Was hat die Coronakrise mit der Dreiheit von Brahma, Shiva und Vishnu zu tun? Und welche Rolle spielt dabei die Hegelsche Dialektik?

Nackte, frierende Seelen

Ich weiß, da stellt sich Brechreiz ein. Hegel, damit hat man uns schon in der Schule gequält! Und dann auch noch so ein Brahma-Zeug; kommt der uns jetzt mit Religion? Nein, durchaus nicht, sondern mit gesundender geistiger Nahrung. Denn auf die Zubereitung kommt es an, und die Art und Weise der Betrachtung. Wie schon gesagt, hat man uns mit Absicht unser Erbe verleidet, den Denker kastriert und den Dichter ausgeschaltet. Als ein solcher formulierte Goethe:

Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.

Solch „trübe Gäste“ sehen in der Coronakrise nichts Besonderes. Auch dann nicht, wenn sie öffentlich und wiederholt als Soziales Experiment bezeichnet wird. Da klingelt einfach nichts, aber wie soll es auch?

Unseren Seelen wurde ja verwehrt, sich an Mythen, Märchen und Sagen zu laben und in tiefe Gründe ferner Zeiten zu tauchen.

Kein Feen-, Elfen- Nymphenzauber durfte kindliche Gemüter warm umhüllen, nur Disney gab man uns. Süßlicher Kitsch mit Sexbotschaften gewürzt – statt Weltendrama, in dem es vor Kobolden und Engeln, Teufeln und Göttinnen des Schicksals nur so wimmelt. Wo es Weltenschöpfer und gewaltge Mächte gibt, und auch Zerstörer wie den Shiva.

Merkwürdigkeiten zum guten Schluss

Doch wer sich die vom Koma müden Augen reibt, mag erstaunen ob der Botschaft, die von allerhöchster Stelle kommt: vom heiligen Gral und höchsten Tempel heutiger Wissenschaft. Aus dem CERN kommt die Botschaft, wo man das letzte Rätsel knacken will, dem Gottesteilchen auf der Spur.

Dort weiß man, dass es Shiva gibt und andere Weltenmächte, doch nur im Bild gibt man das zu.

Shiva vor CERN

Ja, diese Statue des Gottes Shiva steht am Eingang zum „large hadron collider“, wo man versucht, die Schöpfung nachzustellen.

Im wahrsten Sinne des Wortes setzt man in der Schweiz und andernorts mit unermesslichem Aufwand Himmel und Hölle in Bewegung, um Antworten auf längst beantwortete Fragen zu finden – z.B., was die Welt im Innersten zusammenhält. Im Deutschen kennt man dieses Etwas, und sein Name lautet Sinn.


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Über den Autor

Thomas Christian Liebl

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